FreilaufOb man seinen Katzen ungesicherten Freilauf gewährt, ist sehr gut zu überlegen, denn es lauern zu viele Gefahren auf die Tiere. Meines Erachtens gibt es heutzutage keinerlei Möglichkeiten Katzen ohne schlechtes Gewissen frei herumstreunen zu lassen, denn die Gefahren sind einfach zu groß. Sie können überfahren werden, von Jägern (in Wald und Feld) abgeschossen, von bösen Nachbarn vergiftet, von Hunden zerfleischt oder für die Abrichtung von Hunden eingefangen werden, als Schlangenfutter, in den Tierversuch oder auch nur durch FIP und Katzenaids durch Kämpfe mit anderen Freilaufkatzen elend zugrunde gehen. Man sollte also jeden Tag damit rechnen, sein Tier eventuell nicht mehr wieder zu sehen; Freigänger haben eine Durchschnittliche Lebenserwartung von 4! Jahren. Katzen, die dagegen nur im Haus gehalten werden, können gut und gerne 20 Jahre alt werden und vermissen den Freilauf auch nicht, wenn sie es nie anders kannten. Eine Möglichkeit, das Leben der Katze bunter und abwechslungsreicher zu gestalten, ist der gesicherte Freilauf. Es gibt verschiedene Arten:
Das FreigehegeMan kann seinen kompletten Garten einzäunen oder auch nur ein Teilstück. Der Zaun sollte mindestens 1,80 m hoch sein mit nach innen gebogenen Winkeln, damit die Katze nicht über den Zaun klettern kann. Bitte daran denken, Bäume in unmittelbarer Nähe des Zaunes mit einer Manschette zu versehen.
Der unsichtbare KatzenzaunEs wird rund um das Territorium, das für die Katze gedacht ist, ein Draht verlegt, in dem Strom läuft. Die Katze bekommt ein Halsband mit einem Sender um. Wenn die Katze in die Nähe des Drahtes kommt, ertönt ein hohes Piepen, ein unangenehmer Ton für das Tier. Sollte sie nun noch weiter Richtung Draht gehen, bekommt sie einen leichten Stromschlag. Ab sofort weiß die Katze - Piepen - Stromschlag! und geht (hoffentlich) nicht mehr weiter. Es kann natürlich sein, dass sich die Katze von dem Schlag so erschreckt und über den Draht herüber springt und dann weg ist. Der große Nachteil ist, dass andere (evtl. kranke) Tiere auf das Grundstück gelangen können, denn sie haben ja keinen Sender um, für sie bleibt der Strom im Draht wirkungslos.
Weidenzaun mit StromSolch einen Zaun kann man gut dafür verwenden, die Terrasse sicher zu machen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Maschen nicht zu groß sind, so dass die Katze hindurch springen kann. Diese Zäune sind in der Regel nicht höher als 90 cm - also nicht bei sehr sprungfreudigen Katzen anzuraten. Meine eigenen Erfahrungen mit diesem Zaun sind nicht sehr gut. Mein Kater hat einmal eine gewischt bekommen und war danach so verschreckt, dass er sich sage und schreibe sechs Wochen nicht auf die Terrasse gewagt hat. Wenn man den Strom anschaltet knackt es immer im Zaun, schon dieses Geräusch lässt Tommy flüchten. Meine Mädels springen immer durch die Maschen, also auch einmal Strom an, um die Reaktion zu testen. Erst wurde vorsichtig geguckt, sie spürten wohl schon, dass etwas anders ist, aber dann einen Satz, im Zaun hängen geblieben, eine gewischt bekommen, und weiter getrabt. Es hatte auch hier keinen Erfolg. – Das Ergebnis ist also, Zaun steht noch, Strom ist aus.
KatzengeschirrFreigang an der Leine sollte nur selbstsicheren Tieren gewährt werden. Außerdem ist es gut, die Katze schon früh an das Geschirr zu gewöhnen. Erst ein paar Minuten umschnallen, dann immer länger. Zuerst werden sie versuchen, das fremde Ding durch Buckeln und rumwälzen loszuwerden, aber bald merken sie, dass es doch nur Gutes bedeutet. Geschirr = raus gehen. Idealer Weise hat man einen Garten, in dem man mit der Katze spazieren gehen kann, denn dort laufen einem keine Hunde über den Weg. Man sollte die Katze auch immer unter Aufsicht haben, denn sehr schnell hat sie sich an einem Strauch oder Baum mit der Leine verheddert und kommt nicht mehr weiter. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die Katze diesen Ausflug jeden Tag haben möchte und dann nicht nur für 10 Minuten! Es gibt jeden Tag wieder so viel Neues zu entdecken, zu beschnuppern, zu jagen, mindestens eine Stunde sollte schon einkalkuliert werden. Wenn man diese Zeit nicht hat, wäre eine abgesicherte Terrassentür oder ein katzensicherer Balkon sicherlich eine gute Alternative.
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